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DÉ-PRISE

Filme von Anne-Marie Lallement und Rabia Teguia

Im Anschluss Gespräch mit Rabia Teguia

Gespräch in französischer Sprache mit englischer Übersetzung

M comme Malika (M wie Malika)
Anne-Marie Lallement, Frankreich, 1980, 27 Min.

Alia
Rabia Teguia, Algerien, 1965, 10 Min.
Super 8 Aufnahmen, stumm, Rohmaterial eines noch zu vollendenden Films

Ya frança, Ya frança
Rabia Teguia, Frankreich, 1980, 11 Min.

In Algerien geboren, kam Malika im Alter von 14 Jahren nach Frankreich, wurde Schneiderin und schrieb sich dann in Soziologie am Centre Experimental Libre de Vincennes ein, das damals Werkstudenten aufnahm, auch solche ohne Diplom. Sehr schnell interessierte sie sich für Theater und Kino. In M comme Malika (M wie Malika) wird sie von einer befreundeten Filmemacherin gefilmt.

Malikas Werdegang ähnelt dem der Filmemacherin Rabia Teguia. In den 1960er Jahren, während sie als junge Krankenschwester in Frankreich arbeitete, begann Teguia in ihrer Freizeit zu reisen. Da sie schon immer davon geträumt hatte, eine Kunsthochschule zu besuchen, hatte sie ihre Super8-Kamera stets mit sich. 1965 verbrachte sie einige Zeit mit ihrer älteren Schwester Alia, die Algerien nie verlassen hatte. Mit Zärtlichkeit, politischer Kraft und einer selbstbewussten Ästhetik erforschen Teguias Bilder die Räume, das Innere und das Äußere der Frau, die sie selbst hätte gewesen sein können. Alia ist unvollendet und traumhaft. Einige Jahre später, nachdem sie Filmstudentin am Centre Experimental Libre de Vincennes geworden war, inszenierte Teguia Ya frança, Ya frança, eine persönliche und feministische Forderung, ein filmisches Manifest.

Rabia Teguia wurde 1936 in Algerien geboren und zog als Jugendliche nach Frankreich. Vor dem Hintergrund des algerischen Unabhängigkeitskrieges begann sie eine Schneiderlehre. Später studierte sie Medizin, während sie parallel als Krankenschwester und Anästhesistin arbeitete. 1975 war sie Werkstudentin an der Universität Paris 8 in Vincennes. „Soziologie, dann Kino, Godard und politisches Engagement. Dort ein Kurzfilm… Ya França! Ya França! Rhythmen in Brüchen wie sein Blick, der die Realität durchdringt.“ Teguia arbeitete weiterhin im Gesundheitswesen, war aber später auch als Malerin tätig und baute ihren politischen Aktivismus aus. Mit ihrem aktuellen Projekt DÉ-PRISE kehrt sie zu ihrer Arbeit mit 16-mm- und Super-8-Filmen zurück, für die sie im Polygone Étoilé in Marseille digitalisiert und restauriert wurden