Before, Now & Then (Nana)

Kamila Andinis historisches Drama war der einzige indonesische Film seit zehn Jahren, der am Biennale-Wettbewerb teilnahm. Es spielt vor dem Hintergrund der politischen Unruhen der 1960er Jahre, der Machtübernahme durch General Suharto und der Säuberung angeblicher Kommunisten. Der Film rückt diese gesellschaftlichen Veränderungen in den Hintergrund und stellt das Innenleben, die Erinnerungen, Träume, Hoffnungen und Wünsche Nanas in den Mittelpunkt. Die wunderschöne Frau ist mit einem wohlhabenden Plantagenbesitzer verheiratet, doch das unaussprechliche Trauma, ihren früheren Ehemann, Vater und ihr erstgeborenes Kind verloren zu haben, bleibt bestehen. Jenseits eines patriarchalischen Alltags, in dem Frauen gegeneinander ausgespielt und gezwungen werden, gefügige Töchter großzuziehen, schafft Nana Momente der Freiheit und Freude mit der Geliebten ihres Mannes. Sie schließen eine ungewöhnliche Freundschaft und werden enge Begleiterinnen im täglichen Kampf gegen die gemeinsame Last des Patriarchats. Der Film ist keine einfache Kritik, sondern legt auf subtile Weise offen, dass letztlich jeder in einer chauvinistischen Gesellschaft leidet.