Die Vermittlung der komplexen geopolitischen Landschaft, was Sarat Maharaj mit "scene of translations" bezeichnet, ist seit langem ein Feld der Verhandlung für Künstler:innen, deren Praxen außerhalb hegemonialer Sphären liegen. Während sie aus einem weltweiten Netzwerk von Beziehungen schöpfen, werden die Erzeugnisse ihrer Praxen ausschließlich in einen eurozentrischen Kulturtransfer mit westlicher Terminologie übersetzt und rezipiert. Diese Annäherung an eine Kreolisierung bewegt sich in einem "dritten Raum", der eine Subversivität schafft, die an den Rändern des Nationalstaats kratzt und sich in gelebter Transnationalität und queerem Selbstverständnis manifestiert.
Scenes of (Un-)translatability untersucht eben diesen Möglichkeitsraum, der jenseits der westlichen Codes und Epistemologien neu definiert. Indem das Projekt auf performative Benshi und Meddah-Erzähltraditionen referiert und diese ins Kino überträgt, werden die Grenzen der Übersetzbarkeit und der Unübersetzbarkeit anhand verschiedener performativer Akte und mündlicher Übertragungen in kollektiver Weise erfahrbar.