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GURBET KUŞLARI

Halit Refiğ, Türkei 1964, 102 Min., OmeU
Im Anschluss Gespräch mit

Die aus Anatolien nach Istanbul migrierende sechsköpfige Familie Bakırcıoğlu versucht in der Großstadt das große Geld zu machen. Als sich die erkaufte Werkstatt als Betrug entpuppt, ist die Familie auf schlecht bezahlte Tätigkeiten angewiesen. Während die beiden Söhne mit dem städtischen Frauenbild zu kämpfen haben, macht die Schwester die Bekanntschaft mit der liberalen High-Society. Dort nutzt einer der Playboys die gutmütige Anatolierin sexuell aus. Schnell eskaliert die Situation für alle Beteiligten.

Mitte der 1960er Jahre setzte der Filmemacher Halit Refiğ (1934 – 2009) mit dem Ulusal Sinema seine eigene Version eines „Nationalen Kinos“ um. Er entwickelte es als Reaktion auf die türkischen Filmpublizist*innen jener Zeit, die sich ein türkisches Kino nach europäischem Vorbild wünschten. Mit seinen mehr als sechzig Filmen und zahlreichen Serien versuchte Refiğ, das Eigenkulturelle der Türkei vor das Westliche zu stellen. Nachkommende Generationen klassischer Filmemacher*innen der Türkei wurden durch Refiğs Filme und seine Schriften zum “Ulusal Sinema” geprägt.