Kuratiert von Yaela Gottlieb
Pichqa minutukuna ilaqtanchispi wanuqkunamanta (Five Minutes for America’s Dead)
Cesar Galindo, Peru, 1992, 5 Min. Quechua, Spanische OmeU, digital
Cuerpo de letra (Embodied Letters)
Julián D'Angiolillo, Argentinien, 2015, 77 Min. Spanische OmeU, digital
Im Foyer wird die Videoinstallation Que los sikuris no me falten von Daniela Zambrano Almidón, 2023, gezeigt.
“Sie nennen es Entdeckung oder Begegnung / Für uns ist es derselbe Tod / für uns ist es ein Tag der Trauer,“ singt eine Frau auf Quechua, während die Geräusche von Feierlichkeiten zu hören sind. Five Minutes for America’s Dead ist ein Protestschrei aus den Seelen Amerikas gegen die Feier der „Entdeckung“ des Kontinents.
Embodied Letters zeigt poetisch die verborgene Seite einer politischen Kampagne: die Körper und Praktiken hinter der riesigen politischen Propaganda, die die Autobahnen der Stadt überflutet. Durch die Linse der Brigaden von Schildermalern enthüllt D'Angiolillo eine Welt, in der Wände – und sogar der Himmel – zu vergänglichen Palimpsesten werden, um die Gruppen in der Nacht konkurrieren, indem sie die Slogans der Kandidaten im Auftrag schreiben. In den letzten Stunden vor dem Wahlverbot wird er in einen territorialen Konflikt um die wenigen verbleibenden freien Flächen entlang der Autobahn verwickelt und erkundet die Grenzen dieses Spiels der Repräsentation. (YG)
Daniela Zambrano Almidón ist eine Quechua-Forscherin und interdisziplinäre Künstlerin. Ihre Arbeit konzentriert sich auf andine Kulturen und postkoloniales Gedächtnis und nutzt dabei verschiedene Formate wie Agrarkunst, Textilien und Video.
Julián d´Angiolillo studierte Bildende Kunst und Dramaturgie, bevor er Filmemacher und Schöpfer von ortsspezifischen Kunstinstallationen wurde.