Kuratiert von Irit Neidhardt
Der Traum wurde in den Jahren 1980-81 gedreht und besteht aus Interviews mit palästinensischen Flüchtlingen, darunter Kinder, Frauen, ältere Menschen und Aktivist*innen aus Flüchtlingslagern im Libanon. In den Interviews befragt der syrische Regisseur Mohamad Malas sie nach ihren Träumen in der Nacht. „Der Zuschauer könnte erkennen, wie ich jene Albträume betont habe, die die Araber im Leben der Palästinenser verursacht haben.“ Während der Dreharbeiten lebte Malas in den Camps und interviewte über 400 Menschen. Im Jahr 1982 ereigneten sich die Massaker von Sabra und Schatila, bei denen mehrere Interviewpartner ums Leben kamen, woraufhin er die Arbeit an dem Projekt einstellte. 1986 kehrte er zu dem Projekt zurück und schloss die Postproduktion mit Unterstützung der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) beim Fernsehen der DDR in Ostberlin ab. Die Idee hinter Der Traum ist eine der Solidarität und des Widerstands, während die Geschichte seiner Entstehung aufzeigt, wie verschlungen die Wege demokratischen Strebens sein können. (IN)
Irit Neidhardt ist Autorin, Kuratorin und Forscherin im Bereich Film und arabische Welt. Sie leitet mec film, einen internationalen Verleih und Vertrieb für Filme arabischer Regisseure.