Ende 1988, im post-diktatorischen Philippinen: Die achtjährige Yael, die überaus schüchtern ist, lebt in ihrer eigenen kleinen Welt. Während ihre Mutter in der örtlichen Schuhfabrik Schuhe zusammenstellt, bleibt Yael oft sich selbst überlassen. Sie kocht sich winzige Mahlzeiten und vergisst manchmal die Reste im Kühlschrank. Abends schneidet sie für 25 Centavos pro Strähne das weiße Haar ihrer Mutter, während sie gemeinsam Seifenopern im Fernsehen anschauen. Yael kennt ihren Vater nur durch seine Stimme auf Kassetten, die er gelegentlich aus Saudi-Arabien zurückschickt. Ihr Ghettoblaster „frisst“ manchmal das Band, doch das hindert Yael nicht daran, heimlich den Sprachnachrichten ihres Vaters zuzuhören. Eines Nachts überschreibt sie versehentlich eine Sprachaufnahme, die für ihre Mutter gedacht war.
Shireen Seno ist Künstlerin und Filmemacherin, deren Arbeiten sich mit Themen wie Erinnerung, Geschichte und Bildproduktion befassen, oft in Verbindung mit dem Konzept von Heimat. Sie ist Preisträgerin des Thirteen Artists Award 2018 des Cultural Center of the Philippines und ist bekannt für ihre Filme, die bei zahlreichen Filmfestivals ausgezeichnet wurden. Seno war 2022 DAAD-Filmstipendiatin im Artists-in-Berlin-Programm.