Koloniale Geschichte liegt nicht nur in der Vergangenheit. Sie prägt auch das Gedächtnis und die Wissensarchive der Gegenwart – was wir wie erinnern. Eine offizielle Geschichtsschreibung, die hegemoniale Dominanz und Ausbeutung normalisiert, bedarf einer Revision aus der Perspektive postkolonialer Kulturproduktionen. Im Rahmen der Dekoloniale 2024 beleuchtet die Filmreihe Decolonial Visions in Diaspora Cinema die Region Asien Pazifik als eine der bislang wenig beachteten Orte verschiedener, sich überlagender Formen von Kolonialisierung. Dabei liegt der Fokus auf Arbeiten von asiatisch-diasporischen Filmschaffenden, die in und aus der Ambivalenz der diasporischen Positioniertheit Alternativen zu kolonialem Wissen eröffnen. In vier Screenings und jeweils anschließender Diskussion, wird Diaspora als Möglichkeitsbedingung kritisch-kreativer, dekolonialer Erinnerungsarbeit und Kulturpraxis verhandelt.
Feng-Mei Heberer ist Autorin von Asians on Demand: Mediating Race in Video Art and Activism und lehrt an der Abteilung für Filmwissenschaften der New York University.
Sun-Ju Choi studierte Film und Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB) und promovierte zum Thema Familienkonzepte und -repräsentation im nordkoreanischen Film. Sie ist Vorstandsmitglied bei korientation e.V. – Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven und neue deutsche organisationen – das postmigrantische netzwerk e.V.
In Kooperation mit Dekoloniale 2024/ korientation e.V.