1. Programm
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  3. Asiatische Präsenzen in der Kolonialmetropole Berlin
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  5. Piccadilly – Nachtwelt

Piccadilly – Nachtwelt

Ewald André Dupont, Großbritannien 1929, 109 Min., OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Dr. Kien Nghi Ha, Dr. Kimiko Suda und Yumin Li

Blu-ray (British Film Institute, 2003, restaurierte Musikfassung)

Yumin Li führt in den Film ein. Einführung: Anna May Wong – ein chinesisch-amerikanischer Hollywoodstar in Berlin

Piccadilly ist nicht wie die anderen Filme der Reihe in einem imaginären Asien angesiedelt, sondern spielt sich im Herzen des modernen Londons mit exotischen Ausflügen nach Chinatown ab. Trotz dieses Settings bleiben die stereotypen Rollen nahezu unverändert: Der US-Star Anna May Wong verkörpert in diesem tragischen Liebes- und Eifersuchtsdrama eine Chinesin, die mit viel ethnic chic zum sexuell begehrenswerten Revuegirl im Nachtclub aufsteigt und dann tragisch endet. Sie ist eine asiatische Arbeitsmigrantin, die als verführerische femme fatale den Weißen Mann bedroht, aber auch befriedigt und gleichzeitig Opfer ihrer eigenen kulturellen Herkunft wird.

Yumin Li ist Kulturwissenschaftlerin und untersucht in ihrer Dissertation Anna May Wongs mehrere Jahrzehnte umspannende Karriere auf vier Kontinenten. Zusammen mit dem Kollektiv andcompany&Co. erarbeitet sie die Theaterperformance „Shanzhai Express“, das sich spielerisch mit Anna May Wong befasst (Premiere 10.6.2023 Volksbühne Berlin).

Dr. Kimiko Suda arbeitet an der Technischen Universität Berlin zu institutionellem Rassismus in Deutschland. Sie ist ehrenamtlich bei korientation e.V. zu dekolonialer/antirassistischer Erinnerungskultur aktiv. Von 2011-2017 hat sie mit Dr. Sun-ju Choi das Asian Film Festival Berlin geleitet.