Eine Filmreihe des Projekts DARE (Decolonize Anti-Asian Racist Entanglements)
Deutschlands kolonial-rassistischen Fantasien und Ambitionen wurde nach dem Abgang des Imperial Germany verstärkt in eine imaginäre Kolonialität überführt. Ihre filmischen Inszenierungen begeisterten nicht nur ein Massenpublikum, sondern führten auch zu einer mehrdeutigen Überlagerung von Fiktion und Realität. Die Filmkulisse, aber auch ihre Produktion und Konsumption wurden selbst zum kulturellen Kolonialraum. Das Film-, Vortrags- und Gesprächsprogramm leistet Pionierarbeit, indem wir die „wilde Weltmetropole Berlin der Goldenen Zwanziger“ als kolonialen Kulturraum mit (anti-)Asiatischen Bezügen erforschen. Gleichzeitig wird die dekoloniale Debatte um anti-Asiatischen Rassismus sowie Orientalismus erweitert und dadurch multiperspektivischer. Ende 2023 wird ein Sammelband im Verlag Assoziation A erscheinen.
Dr. Kien Nghi Ha, Kultur- und Politikwissenschaftler, forscht zu Asian German Studies an der Universität Tübingen. Zahlreiche Publikationen zu postkolonialer Kritik, Rassismus und Migration. Herausgeber von Asiatische Deutsche Extended. Vietnamesische Diaspora and Beyond (2012/2021). Seine Monografie „Unrein und vermischt. Postkoloniale Grenzgänge durch die Kulturgeschichte der Hybridität und der kolonialen ‚Rassenbastarde‘“ (transcript, 2010) wurde mit dem Augsburger Wissenschaftspreis für Interkulturelle Studien ausgezeichnet. https://uni-tuebingen.de/de/208381
In Kooperation mit bi’bak e.V., korientation. Netzwerk für Asiatisch-Deutsche Perspektiven e.V. und der Abteilung Koreanistik des Asien-Orient-Instituts der Universität Tübingen
Mit Filmen aus dem Bestand der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung (www.murnau-stiftung.de) in Wiesbaden
Gefördert im Programm “Förderung zeitgeschichtlicher und erinnerungskultureller Projekte” der Senatsverwaltung für Kultur und Europa, Berlin