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Le Collectif Mohamed

Filme von Collectif Mohamed

Im Anschluss Gespräch mit Brigitta Kuster

Le Garage (Die Garage)
Collectif Mohamed, Frankreich, 1979, 30 Min, OmeU

Zone Immigrée (Einwanderungszone)
Collectif Mohamed, Frankreich, 1980, 40 Min, OmeU

Ils ont tué Kader (Sie haben Kader getötet)
Collectif Mohamed, Frankreich, 1980, 22 Min, OmeU

Zwischen 1977 und 1981 treffen sich junge Teenager aus dem sozialen Wohnungsbau in einem Vorort von Paris und gründen das Kollektiv Mohamed als Versuch, sich filmische Werkzeuge anzueignen (in diesem Fall Super8, das primäre Amateurmedium der Zeit). Dieses Projekt ist aus ihrem Wunsch entstanden, ihre eigenen Bilder zu filmen, ihre eigenen Geschichten zu erzählen, ihre eigene Vorstellungskraft zu produzieren, die Städte, in denen sie leben, zu untersuchen, Spaß zu haben, und schließlich einen politischen Diskurs zu produzieren und ihre Revolte zu gestalten.

Es entstanden einzigartige, turbulente und rebellische Filme, die die Nachbarschaft nicht als ein weiteres Eingeständnis der Ohnmacht erzählen, sondern die aus der Kraft der Verweigerung hervorgehen. Ihr erster Film bezieht sich auf die Eröffnung der Garage, einem selbstverwalteten Ort, an dem sie Treffen, verschiedene Bildungsaktivitäten, Zusammenkünfte und Partys organisierten. Nach dem Angriff eines Busfahrers auf einen Jugendlichen drehten sie Zone Immigrée (Einwanderungszone). Die Wut des Kollektivs setzte sich mit Ils ont tué Kader (Sie haben Kader getötet) vor den Kameras von TF1 und Antenne 2 fort, die in der Siedlung eintrafen, als der 15jährige Kader vom Sicherheitsdienst seines Sozialwohnungsbaus ermordet wurde.

Brigitta Kuster (Dr. phil.), Künstlerin, Autorin und Cultural Researcher, ist Juniorprofessorin für kulturwissenschaftliche Filmforschung mit Schwerpunkt Gender an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen in den Feldern von Video/Film und Visual Studies, zudem bei postkolonialer Theorie, Migrations- und Grenzstudien.