1. Programm
  2. /
  3. Filmreihen
  4. /
  5. YA FRANÇA, YA FRANÇA
  6. /
  7. IN THE LAND OF WONDERS

IN THE LAND OF WONDERS

Filme von Nora Seni und Djouhra Abouda & Alain Bonnamy

Im Anschluss Gespräch mit Nora Seni

Et les Dimanches ? (Und sonntags?)
Nora Seni, Frankreich, 1976, 26 Min., OmeU

Ali au pays des merveilles (Ali im Wunderland)
Djouhra Abouda und Alain Bonnamy, Frankreich, 1976, 59 Min., OmeU

Restauriert im Jahr 2021 von Image Retrouvée.

Ende der 1970er-Jahre experimentierten zwei junge Frauen mit den Formen des politischen Kinos und filmten ihre community – Nora Seni in Grenoble und Djouhra Abouda (zusammen mit Alain Bonnamy) in der Pariser Region. Et les Dimanches ? zeichnet den Sonntag eines türkischen Arbeiters in einer französischen Provinzstadt nach. Die Einsamkeit und das Umherirren auf der seltsam leeren Straße werden zu einer Bedrohung für seine geistige Gesundheit, obwohl sein Arbeitsleben während der Woche dem eines französischen Arbeiters ähnelt. Ali in Wonderland, ein Film, in dem „jedes Bild, wie eine Faust trifft“ (Djouhra Abouda), ist ein experimenteller, politischer und radikaler Film, der die Erfahrungen eingewanderter algerischer Arbeiter in Frankreich Mitte der 1970er Jahre aufzeigt.

Nora Seni ist Historikerin und Politikwissenschaftlerin. Sie unterrichtet an der Universität Paris 8 und war Direktorin des IFEA (Französisches Institut für Anatolische Studien in Istanbul). Ihre Forschungsschwerpunkte sind insbesondere die osmanische Geschichte des 19. Jahrhunderts und Genderstudies. Sie ist auch Autorin historischer Werke und hat bei zwei Dokumentarfilmen Regie geführt: Et les Dimanches ? (über die türkische Einwanderung nach Frankreich) und Si je t'oublie Istanbul (über die jüdische Gemeinde in der Türkei). Ende der 1970er Jahre beteiligte sie sich aktiv an Diskussionen über das politische Potenzial des Kinos und seiner Formen, insbesondere während der Rencontres du Cinéma Militant in Rennes, zu denen sie eingeladen wurde.