Mit dem Film Watermelon Man entwarf Melvin Van Peebles ein sarkastisches Gegenbild zum damaligen Unterhaltungskino. In seiner doppeldeutig kafkaesken Komödie verdreht er die stereotypischen Agenden und erzählt die Geschichte eines kleinbürgerlichen Familienvaters, der eines Tages aufwacht und in seinem Badezimmerspiegel einen schwarzen Mann erblickt. Niemand meint es scheinbar böse mit ihm, doch muss er schmerzlich feststellen, unter welchen gesellschaftlichen Zwängen sich sein weißes Umfeld von ihm abwendet. Wie in der klassischen Tragödie wird das Geschehen von einem Chor kommentiert. Die schrillen Klagelieder, vor allem aus seinem Nachfolgefilm Sweet Sweetback’s Badasssss Song werden heute unter Jazz Enthusiasten als prägende Soundtracks – nicht nur im Blaxploitation Genre – gefeiert und tauchen hier und da in verschiedensten Samples von Interpreten wie Eric B. & Rakim, Madlib oder MF Doom immer wieder auf. (AA)
Anand Angarag, derzeit Student an der UdK im Master Studiengang Art in Context, beschäftigt sich neben seiner künstlerischen, wie theoretischen Praxis mit archetypischen Narrativen in der Filmbildung und arbeitet als Projektionist im Sinema Transtopia.