Nyingtam
Tenzin Mingyur Paldron, USA 2016, 3 Min., ohne Dialog, DCP
Hunter and the Skeleton
Gentsu Gyatso a.k.a. Bin Bai, China 2012, 26 Min., Tibetisch mit eng. Untertiteln, DCP
Dhulpa
Kunsang Kyirong, Kanada 2022, 18 Min., Tibetisch mit eng. Untertiteln, DCP
Pema
Sonam Tseten, Indien 2019, 19 Min., Tibetisch mit eng. Untertiteln, DCP
Pure Land
Tenzin Phuntsog, USA 2022, 16 Min., Tibetisch mit eng. Untertiteln, DCP
Tiber:innen leben heute in Diasporen auf der ganzen Welt, was transnationale Lebensrealitäten hervorbringt. Wir zeigen fünf Kurzfilme von tibetischen Filmemacher:innen aus verschiedenen diasporischen Kontexten. Anschließend werden wir mit einigen von ihnen über die vielfältigen Möglichkeiten und Herausforderungen des Filmemachens in ihren jeweiligen Gemeinschaften diskutieren (online).
In Nyingtam, ein “stilles” Filmgedicht, das verschiedene tibetische Personen zeigt, die so beleuchtet sind, dass ihre Identität im Allgemeinen anonym bleibt, ihre Züge aber dennoch erkennbar sind. Während des gesamten Films, von etwa drei Minuten Dauer, hört man ein tibetisches Lied. Die Bilder des Films zeigen Konflikte und Fürsorge zwischen den Generationen, die Praktiken eines Ältesten am Altar, einen heiligen tibetischen Tanz, Isolation, Ruhe und Liebe.
Animierte Kurzfilm Hunter and the Skeleton, ist eine farbenfrohe Version eines ost-tibetischen Märchens, das mittels einer Kombination aus von der Thangka-Malerei inspirierten Bildern (traditionelle tibetische Gemälde mit Stickereien) und einer musikalischen Vertonung, die traditionelle tibetische Musik mit modernen Einflüssen kombiniert, übersetzt wurde. Ein Jäger auf dem Weg in die Berge trifft auf ein furchterregendes Skelettmonster: Sind sie Freunde oder Feinde?
In Dhulpa einer kanadischen Wäscherei arbeiten Gruppen tibetischer Einwanderer:innen aus verschiedenen kleinen Communities, die einander größtenteils unbekannt sind, aber alle Teil einer größeren Zuwanderungsbewegung aus Tibet nach Kanadan sind, die etwa zwischen 2011 und 2017 stattfand. Mit der plötzlichen Erweiterung ihrer sozialen Kreise entstehen auch neue romantische Verwicklungen.
Pema erzählt eine typische Exilgeschichte von Abschied, Frustration und Wut. Die Trennung von ihren Eltern in einem sehr frühen Alter und das Aufwachsen in einem fremden Land haben Pema zu der Person gemacht, die sie heute ist. Ihr Leben im Exil und ihre innere Leere werden durch das plötzliche Auftauchen ihres seit langem abwesenden Vaters erschwert.
Der 15-minütige Projekt Pure Land, das auf 35-mm-Film gefilmt wurde, baut auf einer losen Erzählung auf, die sich um ein Ferngespräch zwischen einem jungen tibetisch-amerikanischen Mann und seiner in Tibet geborenen Mutter dreht. Er wandert durch eine Naturlandschaft, die der Heimat seiner Mutter im Exil ähnelt, und macht Fotos in dem Versuch, “einen Rahmen zu finden, der ein Gefühl der Zugehörigkeit hervorruft”. Die Kamera wird hier als Instrument eingesetzt, um zu offenbaren, wie unmöglich es für geflüchtete Tibeter ist, in den wirklichen Landschaften Tibets präsent zu sein.