Durch den Konkurs seines Besitzers ist ein Frachtschiff plötzlich gezwungen, seine Reise zu unterbrechen: Die Crew, fünf Matrosen und ein Kapitän, ist mitten auf dem Meer gestrandet. Während sie warten, kommen allmählich Spannungen auf. Das türkische Kino – ob durch reale Repräsentanten der “Kurden” oder durch ihre Wiedergänger – kann keine Allegorie der Türkei zeigen, ohne auf den Kurdenkonflikt Bezug zu nehmen. Die Frage ist, wie die “Kurden” in diese Allegorie mit einbezogen sind, und vor allem; wie sie die Allegorie selber strukturieren. Als politische Parabel macht Ivy die moderne bürokratische Macht sichtbar und verdeutlicht, wie sich die Kurdenfrage auf die politischen, sozialen und persönlichen Ausprägungen türkischer Identität auswirkt. Mit anderen Worten zeigt der Film, dass die Kurdenfrage, in deren Mittelpunkt Tod und Gewalt stehen, umgekehrt auch sinnstiftende Auswirkungen auf das “türkische” Selbstverständnis haben kann.