Die Stadt Douala in Kamerun bereitet sich auf den Beginn des neuen Schuljahres vor. Von morgens bis abends näht Mambar Pierette in ihrem kleinen Laden in einem Vorort von Douala (Kamerun) Schuluniformen und elegante Kleider für besondere Anlässe. Mambar ist nicht nur Näherin, sondern auch die Vertraute ihrer Kundinnen. Sie kennt sich aus mit Geldsorgen und Liebeskummer, mit Familienangelegenheiten und mit den Problemen von Auswanderern und Heimkehrern. Aber sie hat auch eigene Sorgen: Überschwemmungen im Haus und im Geschäft, ein abwesender Ehemann, eine kranke Mutter, drei Kinder, die Schulsachen brauchen, und es gibt nie genug Geld. Immer wieder muss sie Rückschläge und Katastrophen überwinden. Sie meistert ihre Situation mit stoischer Ruhe und weigert sich, Ungerechtigkeiten und Unterdrückung hinzunehmen. Ihre hart erarbeitete Unabhängigkeit und das Gemeinschaftsgefühl in ihrem Viertel geben ihr Kraft.
Aufbauend auf ihrem gefeierten Dokumentarfilm Chez Jolie Coiffure (2018) über die afrikanische Diaspora in einem Brüsseler Friseursalon hat Rosine Mbakam in einer Besetzung ihr Spielfilmdebüt Mambar Pierrette produziert. Die fiktionalisierten Erlebnisse ihrer charismatischen Protagonistin spiegeln sensibel und einfühlsam den mühsamen Alltag in Kamerun wider. (ML)