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Mother-Son Encounters

When a Kid was a Kid + The May Lady

Vaghty bache bache bood / When the Kid was a Kid 
Anahita Ghazvinizadeh, Iran 2011, 17 Min. Farsi OmeU, digital file

Banoo Ordibehest / The May Lady
Rakhsan Banietemad, Iran 1998, 88 Min. Farsi OmeU, DCP

Vorführung eines vorab aufgezeichneten Gesprächs mit Rakhsan Banietemad und im Anschluss Gespräch mit Anahita Ghazvinizadeh

Anahita Ghazvinizadeh legt mit dem Kurzfilm Vaghty bache bache bood ein fulminantes Debüt vor. Darin berührt sie spielerisch und fantasievoll ein im iranischen Kino selten behandeltes Thema: die Geschlechterrollen und ihre Repräsentation. Taha, ein Zehnjähriger, spielt in einem Theaterstück mit, in dem Kinder die Rollen ihrer Eltern nachahmen. Taha lebt zusammen mit seiner geschiedenen Mutter und versteht neue Dinge über seine Mutter, indem er ihre Rolle spielt.

Banoo Ordibehest konzentriert sich auf das Leben einer geschiedenen Mutter eines unruhigen Sohnes im Teenageralter. Sie widmet sich ihrer Arbeit als Dokumentaristin, doch ihre Rolle als Mutter zwingt sie, ihre eigenen Bedürfnisse aufzugeben. Durch die geschickte Verflechtung von Dokumentarfilm und Fiktion gibt der Film tiefe Einblicke in den Nachkriegs-Iran und die harten Realitäten seiner Wirtschaft. Rakhsan Banietemad zeigt den Dialog der Generationen auf, einen kulturellen Konflikt, der bis heute andauert.



Anahita Ghazvinizadeh (geb. 1989, Teheran, Iran) absolvierte ihren BFA in Kino an der Teheran University of Art und ihren MFA in Studiokunst an der School of the Art Institute of Chicago. Sie hat bei Abbas Kiarostami studiert und ist von seinem filmischen Stil beeinflusst. Seit 2011 arbeitet sie an einer Kurzfilmtrilogie mit Kindern als Hauptfiguren. When the Kid was a Kid (2011, Iran) und Needle (2013, USA) sind die ersten beiden fertigen Werke. Needle wurde bei den Filmfestspielen von Cannes in der Cinefondation-Auswahl uraufgeführt und gewann den Premier Prix. Anahita Ghazvinizadeh wurde 2013 vom Filmmaker Magazine zu einem der 25 neuen Gesichter des unabhängigen Kinos gewählt. Sie ist außerdem Co-Autorin des gefeierten Spielfilms Mourning (2011).

Rakhshan Banietemad, geboren 1954 in Teheran, begann im Jahr 1979, direkt nach ihrem Abschluss an der Universität für Schauspielkunst in Teheran, Dokumentarfilme für das iranische Nationalfernsehen zu drehen. Von 1979 bis 1987 konzentrierte sie sich ausschließlich auf Dokumentarfilme. 1987 drehte sie ihren ersten Spielfilm Off the Limits. 1995 gewann sie beim Filmfestival von Locarno den Bronzenen Leoparden für The Blue Veiled. Dieser Film wurde zusammen mit Gilaneh (2005) und Mainline (2006) auf mehr als 50 Filmfestivals gezeigt und mit bedeutenden Preisen ausgezeichnet. Während Banietemads Spielfilme weltweit gefeiert und ausgezeichnet wurden, waren auch ihre Dokumentarfilme international erfolgreich und beliebt.