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August 2021

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Filme mit abwesenden Protagonist:innen nach der DDR, nach 1990
Kuratiert von Anna Zett und Philipp Goll

Die Reihe versammelt Filme, die mittels Dokumentation und Montage versuchen Beziehungen zu Personen wiederaufzugreifen, die in der Folge des (geo-)politischen Bruchs von 1989/90 verlorengegangen sind. Sibylle Schönemanns Dokumentation Verriegelte Zeit (1990) ist eine investigative Kontaktaufnahme. Nach der Grenzöffnung fährt Schönemann in die Noch-DDR, um diejenigen zu finden, die an ihrer Inhaftierung und Ausweisung Mitte der 1980er beteiligt gewesen waren. In Eisenzeit(1991) nimmt Thomas Heise eine Anfang der 1980er Jahre abgebrochene DEFA-Dokumentation über Jugendliche in Eisenhüttenstadt wieder auf. Im Zentrum von Angelika Levis Essayfilm Absent Present (2010) steht die Suche nach ihrem Freund Benji, der 1979 als Kind in die DDR geholt und 1990 nach Namibia abgeschoben wurde.

In Kooperation mit dem Berliner Förderprogramm Künstlerische Forschung

Anna Zett ist Künstlerin, Autorin, Film- und Hörspielmacherin und Gastgeberin partizipatorischer Formate. In Zusammenarbeit mit dem Choreographen Hermann Heisig entwickelt sie zur Zeit die postsozialistische Gruppenimprovisation Resonanz im Rahmen des Berliner Förderprogramms Künstlerische Forschung.

Philipp Goll ist freier Autor und arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Medienwissenschaft an der Goethe-Universität Frankfurt/Main. Er veröffentlichte u.a. Texte zur filmischen Repräsentation des politischen Umbruchs 1989 in Polen und der didaktischen Praxis des Filmemachers Harun Farocki.

Absent Present

Absent Present

Angelika Levi, Deutschland 2010, 84 Min. Min., OmeU
Eisenzeit

Eisenzeit

Thomas Heise, Deutschland 1991, 87 Min. Min., OF
Verriegelte Zeit

Verriegelte Zeit

Sibylle Schönemann, Deutschland 1990, 94 Min. Min., OmeU