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August 2021

Decolonizing the Screen

Kuratiert von Necati Sönmez

Wie Louis Malle bei Dreharbeiten in Indien bemerkte, „ein Westler mit einer Kamera ist doppelt ein Westler“. Das Kino startete seine lange Reise in einem kolonialen Kontext: Die Gebrüder Lumière besuchten Länder des Globalen Süden um die „Anderen“ zu filmen und entsprechend waren die frühen ethnographischen Filme oft verbunden mit einem autoritären kolonialen Blick. Auch heute noch besteht die Dokumentarfilmindustrie zu großen Teilen aus gut finanzierten Produktionen westlicher Filmemacher*innen, die den Globalen Süden als Ort des Elends darstellen und damit eine Nachfrage bei ihrem Publikum bedienen. Als Reaktion schufen nicht-westliche Filmemacher*innen eigene, den kolonialen Blick umkehrende Bilder, und einige westliche Regisseur*innen begannen ihre Position zu hinterfragen. Decolonizing the Screen präsentiert eine Reihe von Perspektiven, die die andauernde Geschichte des kolonialen Blicks herausfordert und Diskussionen zum Erbe des ethnographischen Films und der Politik dokumentarischer Filmproduktion öffnen.

Gefördert durch die MRI

Necati Sönmez arbeitet als Filmkritiker, Journalist und Filmemacher. Er ist der Initiator des Which Human Rights? Film Festival und einer der Gründer des Documentarist Filmfestival, das sich bald zum wichtigsten Dokumentarfilmfestival in der Türkei entwickelte. Er Jurymitglied bei über dreissig Festivals und kuratierte diverse Dokumentarfilmprogramme. 2021 ist er Stipendiat bei bi’bak.