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September 2018

BITTER THINGS

Narrative und Erinnerungen transnationaler Familien
Kuratiert von Can Sungu und Malve Lippmann

BITTER THINGS – Narrative und Erinnerungen transnationaler Familien ist ein forschungsbasiertes Ausstellungsprojekt von bi’bak, das die Auswirkungen von Arbeitsmigration auf Mutterschaft und Familie aus der Perspektive von Arbeitsmigrantinnen und ihren Kindern untersucht. Ausgehend von Erfahrungen transnationaler Familien aus Vergangenheit und Gegenwart bringt die Installation Erzählungen mit Objekten zusammen, die in den Familien eine zentrale Rolle spielen.

Arbeitsmigration führt weltweit zu neuen Familienmodellen, die häufig transnational organisiert sind. Der familiäre Kontakt wird dabei trotz geografischer Trennung aufrechterhalten. In der Zeit der Anwerbeabkommen in den 1960er Jahren waren viele Eltern gezwungen, ihre Kinder bei Verwandten zurückzulassen. Die Arbeitszeiten waren so vereinnahmend, dass die Kinderbetreuung nicht zu bewältigen war. Heute sind es im europäischen Raum vorwiegend Arbeitsmigrant*innen aus Osteuropa, die ihre Familien verlassen, um in wirtschaftlich besser gestellten Ländern ihren Lebensunterhalt zu verdienen.

Doch wie definiert sich das Verhältnis von Eltern und Kindern neu, wenn Geschenke und materielle Unterstützung an die Stelle von gemeinsamem Erleben treten? Wenn körperliche Nähe hinter Chat und Videotelefonie zurücktreten muss? Wie ergeht es dabei den Kindern und wie ihren Eltern? BITTER THINGS versammelt Positionen zum Thema von den 1960er Jahren bis heute.

Parallel zur Ausstellung hat bi’bak ein Begleitprogramm aus Filmvorführungen, Vorträgen und Diskussionen kuratiert. Zum Thema ist darüber hinaus eine Publikation mit wissenschaftlichen und literarischen Beiträgen, Interviews, Liedern und Fotos erschienen, die das Thema interdisziplinär beleuchtet. Die Publikation kann hier bestellt werden. Ein Booklet mit ausgewählten Texten auf Deutsch und Ausstellungsansichten ist hier verfügbar.

Ausstellungen:

15. Mai bis 01. Juli 2018 DEPO, Istanbul
14. September bis 12. Oktober 2018 Archive Kabinett, Berlin
17. November bis 15. Dezember 2018 bunker k101, Köln
03. Mai bis 27. Juni 2019 Oberhaus (kitev), Oberhausen, im Rahmen von Ruhr Ding – Territorien, Urbane Künste Ruhr 2019

Konzept und Künstlerische Leitung: Malve Lippmann, Can Sungu
Ausstellungsdesign: Malve Lippmann
Redaktion, Forschung: Maike Suhr
Projektassistenz: Zeynep Dişbudak, Esra Akkaya, Duygu Atçeken, Ali Can Yildirim
Presse-und Öffentlichkeitsarbeit: Selim Özadar
Graphikdesign: Jan Grygoriew

In Kooperation mit Archive Berlin, Depo Istanbul und DOMiD – Museum und Dokumentationszentrum für die Migration in Deutschland, Köln.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa im Rahmen der Spartenoffenen Förderung und mit freundlicher Unterstützung vom Goethe Institut Istanbul. Das Begleitprogramm im bi’bak ist gefördert durch die Berliner Landeszentrale politische Bildung.

Can Sungu ist freier Künstler, Kurator und Forscher. Er studierte Film, interdisziplinäre Kunst und visuelle Kommunikationsdesign in Istanbul und Berlin. Er unterrichtete Film- und Videoproduktion, kuratierte verschiedene Filmprogramme bzw. Veranstaltungsreihen zu Film und Migration und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil. Als Juror und Berater war er u.a. für Berlinale Forum, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen und Berliner Künstlerprogramm des DAAD tätig. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter von bi‘bak und Sinema Transtopia in Berlin.

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Baby Ruth Villarama, Hong Kong, Philippines 2016, 95 Min., OmeU
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Athanasios Karanikolas, Griechenland 2014, 103 Min., OmeU
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Renārs Vimba, Lettland 2016, 105 Min., OmeU
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Teodora Ana Mihai, Rumänien, Belgien 2014, 88 Min., OmeU