Mit der Dauer des Krieges in Syrien und seiner zunehmenden Komplexität, die sich aus divergierenden Bestrebungen und Interessen interner wie externer Akteure ergibt, ist es schwierig geworden, zwischen Konfliktparteien zu unterscheiden und die Interessen der Menschen in diesem Konflikt zu erkennen. Angesichts dieser Komplexität besteht die Gefahr, dass die Bedürfnisse der Menschen angesichts vorherrschender Diskurse und einseitiger Medienberichterstattung verschwinden.
Im Rahmen der sechsteiligen Filmreihe Jenseits des Krieges werden Dokumentarfilme aus und über Syrien gezeigt, gefolgt von Gesprächen mit Gästen. Das Ziel ist es, verschiedene Themen im Zusammenhang mit der syrischen Gesellschaft und der Politik vor und nach 2011 (Beginn der Krise) zu beleuchten, wie etwa die Entwicklung der syrischen Gesellschaft, das politische System und Partizipationsmöglichkeiten, Religion und Säkularismus sowie auch Frauenrechte.
Amer Katbeh studierte Geisteswissenschaften und Englische Literatur an der Universität von Damaskus, Syrien. Neben und nach Abschluss seines Studiums arbeitete er für den Syrischen Roten Halbmond und anschließend für die UN-Flüchtlingskommission (UNHCR) in Damaskus. Amer Katbeh promoviert seit Juli 2016 in Friedens- und Konfliktforschung an der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg. Neben der Konflikttransformation und den politischen Systemen in Ägypten und Syrien gehören die Beziehung zwischen Staat und Religion sowie die Flüchtlingsforschung zu seinen Forschungsschwerpunkten. Er ist Mitbegründer des Friedenskreises Syrien e. V. (FKS), der seit 2013 für friedliche Konfliktkultur und konstruktiven Dialog im Bezug zum aktuellen Konflikt in Syrien steht. Durch Workshops und Diskussionsveranstaltungen schafft FKS Räume für Einzelpersonen, um Ideen und Gedanken zu verschiedenen Themen im Zusammenhang mit Syrien und Syrern zu diskutieren und auszutauschen.