Grüntaler Straße 59a, kleiner Aufgang: Hier wohnte 59 Jahre lang Klara Heydebreck, bis sie im März 1969 Selbstmord beging. Ausgehend von der Polizeimeldung beginnt eine Spurensuche nach einem Leben, das fragmentarisch bleibt. Aus Dokumenten des Nachlass und Gesprächen mit Verwandten und Nachbar*innen setzen sich die historischen, wirtschaftlichen und sozialen Bedingungen einer Frau zusammen, die nicht den gängigen Erwartungen entsprechen wollte, die nie heiratete und deshalb als „sitzengebliebenes Fräulein“ verspottet wurde. Wenn am Ende aus einem nie abgeschickten Brief vorgelesen wird, bleibt vor allem Trauer: „Einsamkeit kann sehr schön sein, wenn man von der lieben Mitwelt wieder einmal genug hat. Doch Mangelleiden an lebensnotwendigen Dingen ist eine Schikane des Teufels.”