1. Programm
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  3. Filmreihen
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  5. Materialität der Erinnerungen
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  7. Widmung für ein Haus + For Those Who Can Tell No Tales

Widmung für ein Haus + For Those Who Can Tell No Tales

OmeU
Im Anschluss Gespräch mit

Anschliessend Gespräch mit Borjana Gaković und Madeleine Bernstorff

Widmung für ein Haus 
Irena Vrkljan, Deutschland 1966, 5 Min. deutsche OV

Potsdamer Platz, Berlin: „Es ist November 1966. In zwei Jahren gibt es dieses Haus nicht mehr. Eine Straße wird seine Geschichte beenden und vergessen.“ Vrkljans letztes Bild, ihr letzter Blick, gilt einem Bäumchen, das auf einer Brache wächst. Die 1930 geborene jugoslawische Filmstudentin produzierte diesen Film im ersten Jahrgang der neu gegründeten DFFB und spricht über Kriegsspuren, über stoffliche Reste vor dem Hintergrund ihrer eigenen Kriegserfahrung als Teenager. 

Za one koje ne mogu da govore 
For Those Who Can Tell No Tales
Jasmila Žbanić, Bosnien und Herzegowina 2013, 72 Min. OmeU

Die Suche der australischen Performancekünstlerin Kym Vercoe nach romantisch-historischen Orten in Bosnien führt sie nach Višegrad, zur “Brücke über die Drina”, wo sie sich nichtsahnend inmitten einer ignoranten Nachkriegsgesellschaft voller Täter wiederfindet, wo ehemalige Vergewaltigungslager als Hotels dienen und die Gewalt der jüngsten Vergangenheit spürbar alle Poren des Alltags durchdringt. Auch sie wird verdächtigt, eingeschüchtert, verhört, aber nichts kann sie davon abhalten zu trauern. Jasmila Žbanić rechnet ab mit dem zementierten Narrativ des bekannten Buchs des Literaturnobelpreisträgers Ivo Andrić. Sie schafft ein sichtbares Mahnmal für diejenigen Frauen, die systematisch sexueller Gewalt als Kriegswaffe ausgesetzt waren und rückt die Orte des Verbrechens in den Fokus, die stellvertretend Zeugnis ablegen. Die Aufnahmen dieser Orte lassen sich nicht in fiktionale oder dokumentarische Kategorien einteilen es ist das Grauen, das sie in der Wahrnehmung unmissverständlich echt und erfahrbar macht.