Kako sam zapalio Simona Bolivara
The Fuse: Or How I Burned Simon Bolivar
Igor Drljača, Kanada 2011, 9 Min. OmeU
Als kleiner Junge glaubte der Filmemacher Igor Drljača, mit einem Gebet, dass es keine Schule mehr geben solle, den Krieg in Bosnien-Herzegowina 1992 verursacht zu haben. Aus der Sicht eines Kindes und mit viel Amateurmaterial erzählt The Fuse: Or How I Burned Simon Bolivar eine tiefgründige Geschichte über das nachhaltige Trauma, die Absurdität des Krieges und die menschliche Kapitulation vor dessen Macht.
My Own Private War
Lidija Zelović, Niederlande 2016, 57 Min., OmeU
Die im Exil in Holland lebende Filmemacherin und Journalistin Lidija Zelović tritt an, einen “wahrhaftigen und ehrlichen Film” über den Jugoslawienkrieg der 1990er-Jahre zu machen: „Ich muss den Krieg in meinem Kopf beenden.“ Dafür kehrt sie nach Bosnien zurück und taucht in die Untiefen des Konflikts – in endlosen Diskussionen mit Familienmitgliedern, im Gespräch mit Kindheitsfreund*innen und Arbeitskolleg*innen, mit denen, die dageblieben waren, die nach „50 Jahren Bruderschaft und Einigkeit“ in den Dynamiken des Krieges zu Täter*innen wurden. Ihre dunkle Stimme wird grell beim Besichtigen der ehemaligen Wohnung, in der noch ihre Kinderbücher verstauben, und ein ehemaliger Sniper erzählt mit zuckenden Gesichtsmuskeln, wie er die Waffe nahm. Immer deutlicher wird die Sprachlosigkeit, der Riss zwischen den beiden Seiten. „Du bist nicht mein Feind“ – „Ich fange an, mich als solcher zu fühlen.“ Splitscreens verdeutlichen Gleichzeitigkeiten und abgrundtiefe Brüche.
Lidija Zelović studierte jugoslawische Literatur an der Universität Sarajevo und arbeitete als Fernsehmoderatorin. Nach Ausbruch des Krieges im Jahr 1992 begann sie ein Filmstudium an der Universität Amsterdam. Sie arbeitete als Journalistin in verschiedenen Kriegsgebieten und führte Regie und produzierte Dokumentarfilme für niederländische, britische und deutsche öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten.