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queer feminist her*stories

OmeU
Im Anschluss Gespräch mit

Als Gegenansage zum Begriff „History" (männlich lesbar als „Seine Geschichte") bringt diese Auswahl Kurzfilme zusammen, die als queerfeministische Interventionen gelesen werden können. Anders als die konventionelle Geschichtsschreibung sind die Filme eine Einladung, kollektiv über queerfeministische Geschichte, nonlineare, nicht hegemonielle „her*story" sowie die Sichtbarmachung und Neuschreibung queerer Vergangenheit und Zukunft nachzudenken.

Filme:

Something Said, Jay Bernard, UK, 2017, 8 min
Rüya, Sinan Göknur, Turkey, 2018,  2 min 30 seconds
Reality Fragment 160921, Qigemu, USA/Sweden, 2017, 13 min
LYING WOMEN, Deborah Kelly, Australia, 2016, 3 min
Reclaiming Intersex, Gabrielle Le Roux & Nthabiseng Mokoena, South Africa, 2016, 28 min
These are My Hands, Evi Tsiligaridou, UK, 2018, 8 min
Archive of Feelings: Radical Compassion, Gizem Aksu,  Turkey, 2018, 10 min

Im Kontext des aktuellen Aufschwungs der extrem Rechten und der Tragödie von Grenfell ist Something Said ein imaginativer, gestenreicher Brief an Yvonne Ruddock, eine 16-Jährige, die in der Nacht des Feuers ihren Geburtstag feierte. Rüya ist ein queerer Traum, der aus dem realen, unwirklichen Stadtbild Istanbuls erwächst, wo Leid und Freude nebeneinander existieren. Reality Fragment 160921 folgt zwei Personen in ihrem Prozess des Realitätenkuratierens und deckt dabei die behutsame Kultivierung unserer eigenen Geschichten auf. LYING WOMEN widmet sich den bekanntesten Akten der Kunstgeschichte und spielt mit dem Gedanken ihrer Flucht aus dem jahrhundertealten kolonialen Heteropartriarchat. „Ich wurde in eine Welt geboren, die sagt: Du existierst nicht, du solltest nicht existieren, du kannst nicht existieren." sagt Nthabiseng Mokoena, eine intersexuelle Person in Südafrika 1978. Reclaiming Intersex erzählt ihre Geschichte. These Are My Hands ist die sehr persönliche Geschichte eines Trans-Körpers, in dem Schmerz, Widerstand, Macht und Liebe sich zu einem visuellen Gedicht vermengen, geschrieben und gesprochen von Drehbuchschreiber Jo Clifford. Während die Welt dazu neigt, ihre Grenzen, konfliktreichen Diskurse und neoliberale Gewalt zu verschärfen, erinnert uns Archive of Feelings: Radical Compassion an die endlosen Welten, die existieren.

Im Anschluss an das Screening findet eine Diskussion und ein interaktives Spiel zu queeren, feministischen „her*stories" statt, moderiert von Zeynep Dişbudak, Esma Akyel und Esra Özban.