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Dreckfresser

Branwen Okpako, Deutschland 2000, 75 Min., OF

Einführung mit Enoka Ayemba

Dreckfresser ist der Abschlussfilm von Branwen Okpako an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin (DFFB). Er dokumentiert den Aufstieg und Fall von Sam Meffire, dem ersten Schwarzen Polizisten in Ostdeutschland. Für eine Werbekampagne der „Sächsischen Zeitung Anfang der 90er-Jahre posierte der Sohn einer weißen Mutter und eines kamerunischen Studenten als „der Sachse“. Der damalige sächsische Innenminister Heinz Eggert präsentierte sich bei öffentlichen Auftritten gerne mit Meffire. Doch der tritt aus dem Polizeidienst aus, um eine Sicherheitsfirma zu gründen, wird straffällig und 1996 vom Landgericht Dresden zu neun Jahren Gefängnis verurteilt. Eine Erklärung hierfür gibt Dreckfresser nicht. Der redegewandte Sam Meffire steht im Zentrum; daneben spricht die Filmemacherin mit seiner Mutter, ehemaligen Kollegen und Medienmacher*innen. Die Perspektiven variieren, widersprechen oder bekräftigen sich. Der Film sorgte auch deshalb auf manchen Festivals für viele Diskussionen. „Ich stehe nicht auf Dokumentarfilme, die versuchen, die Wahrheit zu sagen. Das ist nicht möglich, denn Film ist etwas Gemachtes“, sagte die Regisseurin beim Berlinale Forum 2001. (EA)