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Blind Woman’s Curse

Teruo Ishii, Japan 1970, 85 Min. Min., OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Laura Treglia

Der Tachibana-Yakuza-Clan ist an den Tätowierungen auf dem Rücken seiner Mitglieder*innen zu erkennen: ein Drache, der die volle Gestalt erst annimmt, wenn sie sich nebeneinander aufstellen. Der Kopf des Drachens wird von der Anführerin Akemi getragen, die während eines Kampfes einer Gegnerin die Augen aussticht. Das blinde Opfer schwört Rache, tötet alle Mitglieder*innen der Gang und sammelt ihre tätowierten Häute, bis sie sich in einem spektakulären Schwertkampf Akemi gegenübersieht. Mit seiner grotesken, gewalttätigen und erotischen Bildsprache ist Blind Woman's Curse eine lebendige Mischung von Einflüssen aus Horror-, Yakuza- und Sexploitation-Filmen. Das Rachethema ist zwar ein wesentlicher Bestandteil der Handlung, wird aber letztlich unterlaufen, als die Protagonist*innen am Ende wehmütig über die Vergeblichkeit ihrer Rache sinnieren.

Laura Treglia ist zurzeit als freie Wissenschaftlerin tätig. Sie hat einen PhD in Gender Studies und einen MA in Japanologie (von der SOAS, University of London) und war als Gastdozentin und Assistenzprofessorin in Großbritannien und Katar tätig. Zu ihren Forschungsinteressen gehören feministische Film- und Medientheorie, ostasiatische Religionen und Philosophie, Genre- und Kultkino, japanische Gesellschaft und Kultur, sowie Television Studies.