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Das Kolonialinstitut

Daniel Kulle, Deutschland 2019, 89 Min. Min., OmeU

In Kooperation mit fluctuating images

Als 1919 die Universität Hamburg gegründet wurde, war man stolz darauf, die erste Universität des neuen, demokratischen Deutschlands zu sein. Doch die Universität entstand nicht aus dem Nichts. Denn bereits 1909 hatte man an derselben Stelle das Hamburgische Kolonialinstitut gegründet. Als Reaktion auf Völkermord und blutige Aufstände in den deutschen Kolonien versuchte man nun, dem Kolonialismus eine wissenschaftliche Basis zu geben. Das Kolonialinstitut durchzieht die Archive und Sammlungen der Universität, ihre Gewächshäuser und Labore, um dieser Verstrickung von Wissenschaft, Kolonialismus und Restitution auf den Grund zu gehen. Der Film nimmt uns mit auf eine Expedition nach Zentralafrika, gewährt einen Blick in die Briefe eines afrikanischen Sprachgehilfen und lässt uns nach einem Schädel suchen, den wir nicht sehen dürfen.

Thị Minh Huyền Nguyễn ist freie Autorin und Medienwissenschaftlerin. Als Marathonläuferin beschäftigt sie sich mit Empowerment von BIPOC* LGBTQI* Communities und als Mitbegründerin von ichbinkeinvirus.org engagiert sich Huyen ehrenamtlich gegen anti-asiatischen Rassismus. Wenn Huyen nicht schreibt oder läuft, unterstützt sie intersektional feministische Projekte wie BIWOC* Rising.

Daniel Kulle ist ein Filmemacher und Filmwissenschaftler aus Hamburg. In seinen Arbeiten hat er sich mit Queer Cinema, post-/digitaler Ästhetik und Experimentalfilm beschäftigt. Seine Kurzfilme, darunter NoFace (2015), In deiner Haut (2016) und The Taming (2018) sind international auf Filmfestivals gezeigt worden.