Mit einem Kommentar von Urmila Goel und einem Video-Interview mit Navina Sundaram
Im Anschluss gemeinsame Diskussion mit Merle Kröger
Die indische Familie Chatterjee soll nach fast 25 Jahren legaler Anwesenheit in Deutschland ihr Aufenthaltsrecht verlieren. Was sich aus Perspektive der Eheleute, ihrer beiden Kinder, der Behörden und Unterstützer*innen entfaltet, ist ein komplexer Fall jenseits klischeehafter Opfer- oder Täterbilder, und Sundaram unternimmt eine filmische Sezierung des Falls bis in die kleinsten Details. Damit unterläuft der Film die gängigen behördlichen Argumente und endet mit einem starken Appell für eine Reform des Ausländerrechtes und eine weniger am Arbeitsmarkt orientierte Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen an Migrant*innen, die zum Teil über Jahrzehnte in Deutschland Steuern und Beiträge zur Arbeitslosenversicherung gezahlt haben.
Urmila Goel ist Kulturanthropologin, Trainerin und Privatdozentin am Institut für Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität Berlin. Ihre Forschungsgebiete sind Rassismus und Geschlechtertheorie, Westprivilegien im vereinten Deutschland und Migration aus Südasien (insbesondere Indien) nach Deutschland.