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Remake, Remix, Ripoff

Cem Kaya, Deutschland/Türkei 2014, 96 Min. Min., OmeU
Im Anschluss Gespräch mit

SİNEMA TRANSTOPIA' selection:

Berlin ist die Heimat einer großen deutsch-türkischen Gemeinschaft, die heute ein fester Bestandteil des kulturellen Lebens der Stadt ist. Die große Bandbreite von Produktionen der türkischen Filmindustrie (Yeşilçam), darunter Komödien, Actionfilme und Melodramen, waren in dieser Community äußerst populär. Die Filme wurden im Kino gezeigt oder zu Hause auf VHS-Playern gespielt und prägten die migrantische Filmkultur in Deutschland ebenso wie eine Generation namhafter deutscher Filmemacher*innen. Trotz der entscheidenden Rolle im kulturellen und sozialen Leben der migrantischen Community aus der Türkei wird das Phänomen oft vernachlässigt und kommt im kulturellen Diskurs fast gar nicht vor. Cem Kaya widmet seinen Dokumentarfilm dieser äußerst produktiven Filmindustrie, ihrer starken Verbundenheit mit dem Publikum und den kreativen Strategien zur Umgehung des Urheberrechts. Remake, Remix, Ripoff war schon immer ein Film, der uns inspiriert hat und passt perfekt zum transnationalen Ansatz, den wir bei SİNEMA TRANSTOPIA verfolgen. 

Malve Lippmann & Can Sungu, SİNEMA TRANSTOPIA

Wie lässt sich ein neues Kino in der transnationalen Gesellschaft gemeinsam gestalten? SİNEMA TRANSTOPIA, das Kino-Experiment von bi'bak, untersucht Kino als sozialen Diskursraum, als Ort des Austauschs und der Solidarität. Die kuratierten Filmreihen bringen diverse soziale Communities zusammen, verknüpfen geographisch entfernte und nahe Orte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft und dezentrieren einen eurozentristischen Blick durch transnationale, (post-)migrantische und postkoloniale Perspektiven. SİNEMA TRANSTOPIA steht für ein anderes Kino, das sich zugleich einer lokalen und einer internationalen Community verpflichtet sieht, das Kino als wichtigen Ort gesellschaftlicher Öffentlichkeit versteht, das filmhistorische als erinnerungskulturelle Arbeit betrachtet und sich für die Vielfalt der Filmkultur und Filmkunst einsetzt. Im Haus der Statistik am Berlin-Alexanderplatz schlägt das Kino-Experiment eine Brücke zwischen urbaner Praxis und Film und kreiert ein Ort, der Zugänge öffnet, Diskussionen anregt, weiterbildet, bewegt, provoziert und ermutigt.