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Jewels of the Earth: 3 Films by Ebrahim Golestan

Juwelen der Erde: 3 Filme von Ebrahim Golestan

Im Anschluss Gespräch mit Nariman Massoumi

Yek Atash (A Fire)
Ebrahim Golestan, Iran 1961, 25 Min., Farsi OmeU, DCP (Deutsche Premiere der neuen Restaurierung der Cineteca di Bologna)

Ganjine-haye Gohar (Crown Jewels of Iran)
Ebrahim Golestan, Iran 1965, 15 Min., Farsi OmeU, DCP (Deutsche Premiere der neuen Restaurierung der Cineteca di Bologna)

Kharman o Bazr (Harvest and Seed)
Ebrahim Golestan, Iran 1966, 30 Min., Farsi OmeU, DCP

Ebrahim Golestans lebenslange filmische Faszination für die Elemente Erde, Wasser und Feuer fand ihren frühesten Ausdruck in Yek Atash, einem Film, der sein erster großer internationaler Erfolg wurde. Golestans Bruder Shahrokh filmte den Vorgang des Löschens der Feuersbrunst, während die Dichterin Forough Farrokhzad (die bald ihr Regiedebüt The House Is Black drehen sollte) den Film schnitt und dabei ihre poetische Sensibilität mit Golestans eher symbolischem Ansatz kombinierte.

In Ganjine-haye Gohar gelingt es Golestan, wie in seinen früheren „Auftragsfilmen“, das ihm vorgegebene Thema mutig zu unterwandern, indem er die Form einer offenen Kritik an den persischen Königen wählt. Der Inhalt des Kommentars steht in klarem Kontrast zu dem, was gezeigt wird: Bunte Bilder von Juwelen glitzern und rotieren, während Golestans Stimme die Dekadenz und den Verrat vergangener Könige beschreibt. Der Film wurde verboten und nie gezeigt.

Kharman o Bazr ist eine Studie über die Lebensbedingungen in einem von Armut geplagten iranischen Dorf nach den Landreformen der frühen 1960er Jahre. Anstatt zu einer Verteilung des Reichtums zu führen, wechselte die finanzielle und politische Macht lediglich von einem korrupten Konstrukt zum anderen. Die Kopien des Films wurden sofort beschlagnahmt.

Nariman Massoumi ist Filmemacher und Dozent für Film und Fernsehen an der University of Bristol. Seine Forschungsschwerpunkte sind der Dokumentarfilm, diasporisches Kino und Filme von britischen/iranischen Ölgesellschaften. Sein jüngster Dokumentarfilm Pouring Water on Troubled Oil (2023) handelt von Dylan Thomas‘ Reise durch den Iran im Jahr 1951.