Beschwingt, gesprächig, warm und witzig; Wenn man Losing Ground heute, mehr als 40 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung, anschaut, fällt auf, wie frisch und modern er sich immer noch anfühlt. Die Philosophieprofessorin Sara (Serett Scott) und ihr Maler-Ehemann Victor (Bill Gunn) entfliehen dem langen, heißen Sommer in Manhattan in ein grünes Ferienhaus im Norden des Staates. Dort beginnt der impulsive Victor eine Affäre mit der jungen puerto-ricanischen Frau Celia (Maritza Rivera), während Sara, zunehmend hin- und hergerissen zwischen ihrem kühlen, intellektuellen Äußeren und ihren inneren Leidenschaften, der Anspannung durch Reisen zurück in die Stadt entkommt, wo sie sich bereit erklärt, in einer Rolle in einem Studentenfilm an der Seite des gutaussehenden Duke (Duane Jones) mitzuspielen. Während Sara ihre Zeit zwischen ihrem Rückzugsort im Hinterland und den Dreharbeiten in der Innenstadt aufteilt, beginnt die Film-im-Film-Dreiecksgeschichte auf beunruhigende Art ihre problematischen Ehe zu spiegelnund steigert sich zu einem dichten Höhepunkt. Der einzige fertiggestellte Spielfilm der Autorin und Filmemacherin Kathleen Collins blieb jahrzehntelang unsichtbar, bis er nach dem Tod der Regisseurin von ihrer Tochter gefunden und restauriert wurde – heute gilt er weithin als fehlendes Glied im schwarzen Independent-Kino. (RP)