In Kira Muratowas zweitem Spielfilm Lange Abschiede geht es um einen vorweggenommenen Abschied: Nachdem sie erfährt, dass ihr heranwachsender Sohn nicht mehr bei ihr leben will, kämpft Evgenia, eine überbehütende Mutter, damit, ihn gehen zu lassen. Der Film, ein „Walzer des Zögerns“ (Eugénie Zvonkine) mit unvollendeten Gesten, wurde von der Zensur als „elitär“ und „unrealistisch und unmotiviert“ eingestuft und blieb für einige Jahre unveröffentlicht. Mit Jump Cuts und Melodien, die selten zu einer Auflösung kommen, steht der Film für Muratowas pointierte Filmästhetik.