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In the Name of Scheherazade oder der erste Biergarten in Teheran

Narges Kalhor, Deutschland 2019, 76 Min. Min., OmeU
Im Anschluss Gespräch mit

Mit einer Videobotschaft von Narges Kalhor

„Sag ihm einfach, du hast eine neue Idee, irgendwas über deine Heimat, was Politisches“, berät eine Freundin die Filmemacherin Narges Kalhor, die versucht, ihren Abschlussfilm fertigzustellen. Dass sie daran schier verzweifelt, liegt an einem weißen Redakteur, dessen Kommentare den Film aus dem Off immer wieder unterbrechen. Er möchte den Film, wie er sagt, den „Sehgewohnheiten” des Publikums näher bringen und fordert hier und dort noch „Heimatgeschichten“ sowie Bilder von einer Flucht oder „etwas nicht zu Kompliziertes“.So entstehen mehrere Filme in einem, und das Publikum wird Zeuge dieses Prozesses. Erzählen, Überreden und Überzeugen sind zentrale Motive. Kalhor strickt mit anarchistischer Freude und viel Humor diverse Geschichten zu einer Mockumentary zusammen, die schließlich das ganze redaktionelle Gerede doch nicht so sehr ernst zu nehmen scheint: Darin findet die Geschichte eines queeren syrischen Asylbewerbers ebenso Platz wie die einer aus dem Iran kommenden Bierbrauerin, privates Videomaterial steht neben Studioaufnahmen, und gerahmt wird das Ganze von einem Schattenspiel, das das berühmte Märchen von Scheherazade evoziert.

Narges Kalhor, geboren 1984 in Teheran, Iran. Sie studierte Filmregie und visuelle Kommunikation, beantragte 2009 bei einem Festival besuch in Deutschland politisches Asyl. Der Abschlussfilm ihres Filmstudiums In the Name of Scheherazade wurde beim Festival Visions du Réel in Nyon uraufgeführt und mit dem Preis des Goethe-Instituts für den besten Dokumentarfilm beim DOK Leipzig ausgezeichnet.