Durch die sogenannten individuellen und wirtschaftlichen Freiheitsrechte innerhalb der EU haben sich der Arbeitsmarkt und die Lebensumstände der Menschen grundlegend verändert. Während die einen von der Öffnung der Grenzen und dem freien Kapitalverkehr profitieren, stoßen andere auf asymmetrische Machtstrukturen und Ausbeutung. Manche entschließen sich aufgrund von Arbeitslosigkeit und Armut zur Migration, in der Hoffnung, in einem anderen Land ein besseres Leben zu führen. Doch auch diejenigen, die bleiben, entwickeln Ideen und Wege, sich im System zu behaupten. Die wirtschaftliche Not kann zur Chance werden, aber gleichzeitig dient sie europaweit als Nährboden für den Rechtspopulismus. STÖRFELDER, das sind Momente, in denen wachsende Ungleichheiten sichtbar werden. In sieben Filmabenden lenkt die Reihe den Blick auf Geschichten, in denen einzelne Menschen nach Wegen suchen, damit umzugehen.
Can Sungu ist freier Künstler, Kurator und Forscher. Er studierte Film, interdisziplinäre Kunst und visuelle Kommunikationsdesign in Istanbul und Berlin. Er unterrichtete Film- und Videoproduktion, kuratierte verschiedene Filmprogramme bzw. Veranstaltungsreihen zu Film und Migration und nahm an zahlreichen Ausstellungen teil. Als Juror und Berater war er u.a. für Berlinale Forum, Internationale Kurzfilmtage Oberhausen und Berliner Künstlerprogramm des DAAD tätig. Er ist Mitbegründer und künstlerischer Leiter von bi‘bak und Sinema Transtopia in Berlin.