Das Projekt nimmt die extrem gewalttätigen Klischeebilder, die insbesondere auf thailändische und philippinische Frauen und queere Körper projiziert werden, als seinen Ausgangspunkt. Einige von uns wurden bei der Beantragung eines Visums gefragt, ob wir mit einem deutschen Mann verheiratet seien, andere wurden als »Frauen aus dem Katalog«, wieder andere als »Prostituierte« oder »Dienstmädchen« bezeichnet. Diese rassistischen Ausdrücke haben uns, das Kollektiv un.thai.tled, dazu veranlasst, uns mit solchen Geschichten und – leider – auch mit der Realität unserer »Schwestern« und »Tanten« auseinanderzusetzen.
Das Ergebnis ist die Ausstellung und das Programm IN NOBODY’S SERVICE alsintegraler Teil des POLY-Programms der Galerie Wedding mit einemmultidisziplinären, polysemischen Fokus auf Geschichtsschreibung, Arbeit, Liebe und Fürsorge in der zeitgenössischen Kunstpraxis. Wenn »jene Art« und »diese Art« zusammenkommen, dann sind wir unschlagbar.
Sarnt Utamachote ist eine südostasiatische, nicht-binäre Filmemacher*in und Kurator*in mit Sitz in Berlin. Sarnt ist Mitbegründer*in des Kollektivs un.thai.tled und hat mehrere forschungsbasierte Ausstellungen zu postkolonialen Geschichten, der südostasiatischen Diaspora und Aktivismus im geteilten Deutschland kuratiert. (SU)