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Kara Kafa

Kara Kafa (Blackhead)
Korhan Yurtsever, Türkei 1979, 76 Min., OmeU, DCP

Die Vorführung findet statt im Rahmen der Konferenz Audio/Vision/Culture - New Perspectives on Turkish German Cinema (25.-27.5.).


Der türkische Metallarbeiter Cafer holt seine Familie aus dem Dorf nach Deutschland. Er ist überzeugt, dass Deutschland das Land der unbegrenzten Möglichkeiten ist und die Familie aus der Armut gerettet wird. Das neue Leben bringt jedoch viele Schwierigkeiten und Unerwartetes – seine Frau engagiert sich in der Frauenbewegung und verändert sich durch den Einfluss befreundeter Genoss*innen äußerlich und mental, der ältere Sohn ist einsam und will nicht in die Schule, die Tochter muss zu Hause bleiben und sich um ihren neugeborenen Bruder kümmern. Mit seinem linken, politischen Blick auf die Arbeitsmigration hebt Kara Kafa sich von vielen anderen Beispielen des deutsch-türkischen Kinos ab. Nach seiner Fertigstellung 1980 verbot das damalige Zensurkomitee in der Türkei den Film: Er verletze „die Ehre Deutschlands, der befreundeten Nation“. Gegen den Regisseur Korhan Yurtsever wurde wegen des Films Anklage erhoben, er floh nach Berlin, wo er einige Jahre im Exil lebte. Die Originalnegative, die von den türkischen Behörden nicht beschlagnahmt werden konnten, sind letztes Jahr überraschenderweise aufgetaucht und dienten als Grundlage für diese Restaurierung.

 

Deniz Göktürk ist Associate Professor im Fachbereich Deutsch an der University of California, Berkeley. Sie ist eine der führenden Forscherinnen, die sich mit dem Komplex des deutsch-türkischen Kinos beschäftigt haben. Seit den 1990er Jahren sind ihre Arbeiten zu diesem Thema wichtige Impulse für die Debatte.