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Sumurun

Ernst Lubitsch, Deutschland 1920, 103 Min., OmeU
Im Anschluss Gespräch mit Dr. Kien Nghi Ha, Qinna Shen und Sun-ju Choi

Murnau Stiftung, BlueRay restaurierte Musik Fassung

Prof. Dr. Qinna Shen führt in den Film ein. Einführung: Eine arabische Nacht eines Berliners: Lubitschs orientalistische Parodie

Im Unterschied zu Joe May war Ernst Lubitsch nicht nur ein Meister des Weimarer Kinos, sondern avancierte auch zu einem Starregisseur in Hollywood. In seinem frühen Filmschaffen nutzte er mehrfach Orient- und Roma-Stereotypen, um seine Karriere in der Unterhaltungsindustrie zu befördern. Bereits 1910 von Max Reinhardt für das Theater dramatisiert und verfilmt, wurde der Stoff bereits zehn Jahre erneut mit Starbesetzung monumental in den Ufa-Studios in Berlin-Tempelhof inszeniert. Sumurun ist Lubitschs Version von Tausendundeiner Nacht – ein Eifersuchtsdrama im vormodernen Morgenland, dass mit europäischen Fantasien über das Harem, versklavten Tänzerinnen und orientalischer Despotie spielt.

Qinna Shen ist Associate Professor of German am Bryn Mawr College, Pennsylvania. Nach einem Germanistik-Studium in Beijing und Heidelberg promovierte sie 2008 an der Yale Universität in den USA. Sie ist Autorin von „The Politics of Magic: DEFA Fairy-Tale Films“ und Mitherausgeberin von „Beyond Alterity: German Encounters with Modern East Asia.“ Sie hat viel über deutsch-asiatische Themen veröffentlicht.

Sun-ju Choi studierte Literatur an der Universität zu Köln und Drehbuch an der Deutschen Film- und Fernsehakademie Berlin. 2017 erschien ihre Dissertation “Vater Staat und Mutter Partei: Familienkonzepte und Repräsentation von Familie im nordkoreanischen Film”. Sie engagiert sich ehrenamtlich im Vorstand von ndo e.V. und korientation e.V..