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MUTTERSTÜCKE

OmeU
Im Anschluss Gespräch mit

Regretting Motherhood
Merle Grimme/Felizitas Hoffmann, Deutschland 2017, 18 min, OmeU.

Diese Arbeit, die während des Studiums an der HFF München entstand, hinterfragt das Mutter-Sein. Die Frauen, die sich in ihrem Zweifel hier öffnen, bleiben im Dunkeln. Die Tabuisierung des beinahe heiligen Beziehungsgeflechts zwischen Mutter und Kind setzt sie enorm unter Druck. Die Mütter sprechen sehr offen über Schwierigkeiten, Zweifel und Ängste, die sie in der Mutterschaft begleiten und mit denen sie mehr oder weniger alleine zu stehen scheinen. Über die filmische Arbeit gelingt den beiden Regie führenden Frauen eine respektvolle Annäherung, die zuhört und ernst nimmt statt zu verurteilen.

Merle Grimme arbeitet als Regisseurin, Cutterin und Produzentin. In Hildesheim absolvierte sie ihren Bachelor und studiert derzeit an der Hochschule für Film in München im Bereich Dokumentarfilm und TV-Journalismus.

Felizitas Hoffmann arbeitet als Regisseurin und Drehbuchautorin. Sie studiert ebenfalls an der HFF in München. In diesem Kontext entstand auch die gemeinsame Arbeit mit Merle Grimme.


MUTTERSTÜCKE

„Je mehr ich über das Verhältnis zu meiner Mutter nachdenke, desto klarer wird mir, dass ich mein eigenes Leben als bewusst inszenierten Gegenentwurf zu ihrem Leben gestalte. Diese Haltung schafft eine ganz besondere Form des Aufeinanderbezogensein, in der Nähe und Distanz eine wichtige Rolle spielen. Die Dynamik aus Anziehung und Abstoßung bildet das Spannungsfeld, in dem sich der Film bewegt.“ (Michaela Schäuble über ihr Stück Wurzeln aus Mutterstücke)

Mutterstücke formuliert Unsicherheiten, Nähe und Distanz einer lebensbedingenden und -begleitenden Beziehung. Vier Mütter werden von ihren Töchtern porträtiert: die Töchter teilen ihren Blick auf die Mütter und umgekehrt. Die relationale Komplexität wird in ihrer Brutalität, aber auch in ihrer Wärme spürbar. Jedes der Porträts kann für sich stehen, in ihrer Aneinanderreihung zeigen sie jedoch die Diversität der Beziehungsauswüchse und auch der gestalterischen Wahl und Formen der Filmemacherinnen.

Regie: Sandra Kulbach/Michaela Schäuble/Nan Mellinger/Johanna Straub, Deutschland 2006, 58 min, OmeU

Sandra Kulbach, Cutterin und Filmemacherin. Sie studierte an der HFF in München und arbeitet seither freiberuflich.

Michaela Schäuble, Dokumentarfilmerin und Sozialanthropologin. Sie arbeitete und lehrte an verschiedenen Universitäten. Momentan beschäftigt sie sich an der Universität Bern mit der Erforschung von ekstatischen religiösen Kulten und Heiligenverehrung im euro-mediterranen Raum sowie mit Trance und Inszenierung im ethnographischen Dokumentarfilm. Seit 2003 macht sie Dokumentarfilme.

Nan Mellinger, lebt und arbeitet in München. Sie ist selbstständig und arbeitet im Feld der Kulturkommunikation.

Johanna Straub, Autorin und Filmemacherin, wurde 1970 in Hamburg geboren. Ihr erster Roman erschien 2007. Er trägt den Titel Das Zebra hat schwarze Streifen, damit man die weißen besser sieht. 2010 folgte Das Beste daran. Neben ihrer filmischen Arbeit in und an Mutterstücke realisierte sie 2004 gemeinsam mit M. Gürkan Önal den Kurzfilm Dönerkebabuja.