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September 2021

REVOLUTION PRAKTIZIEREN

Filmprogramm und Diskussionen mit dem Schwerpunkt Belarus
Kuratiert von Agnieszka Kilian und Marina Naprushkina

In Kooperation mit RAZAM e.V.

Vor einem Jahr gingen die Menschen in Belarus auf die Straße, um gegen die gefälschten Wahlen zu protestieren. Diese Proteste wuchsen zu einer der größten Demokratie-Bewegungen in der neueren Geschichte Europas. Die Philosophin Olga Shparaga beschreibt diese Bewegung als eine postnationale Bewegung und spricht vom “weiblichen Gesicht dieser Revolution”. Welche Formen kann heute der Widerstand gegen autoritäre staatliche Strukturen annehmen und welche Prozesse sind notwendig um ihn über längere Zeit aufrechtzuerhalten? Wie kann man diese Formen des Widerstands erfassen und neu erfinden? Welche Rolle spielt die verbindende Care-Politik und wie entstehen solidarische Gemeinschaften?

Die Videoarbeiten der aus Belarus stammenden Künstler*innen beleuchten verschiedene Perspektiven auf die Ereignisse im Laufe der Protestbewegung und die Situationen in welchen die Künstler*innen sich wiederfinden: Von kritischen Auseinandersetzung mit der staatlichen Propaganda in Belarus, Gegenüberstellung von “Sprache und Ästhetik” bis zu intimen Gesten und privaten Aufnahmen. 

In der Diskussionsrunde wollen wir uns von der Philosophin Olga Shparaga und ihrem Buch Die Revolution hat ein weibliches Gesicht inspirieren lassen und sprechen über neue Formen und Möglichkeiten solidarischer Gemeinschaften.

Das Projekt findet im Rahmen des Programms „institutions extended“ (2019-2022) statt. Das Programm „institutions extended“ wird finanziert über den „Netzwerkfonds – Zukunftsinitiative Stadtteil II (ZI II)”, Programm “Sozialer Zusammenhalt“.

Gefördert durch die Berliner Senatsverwaltung für Kultur und Europa

Marina Naprushkina ist Künstlerin, Aktivistin und Autorin. 2013 gründete Naprushkina die Initiative “Neue Nachbarschaft/Moabit”. Naprushkina nahm an zahlreichen Biennalen teil, u.a. Kyiv International – Kyiv Biennale (2017), the 7th Berlin Biennale (2011) and 11th International Istanbul Biennale (2009). Sie unterrichtet an der Weißensee Kunsthochschule Berlin.

Agnieszka Kilian ist Kuratorin, Autorin und Forscherin mit juristischem Hintergrund.  Sie initiiert und kuratiert Projekte, die darauf abzielen, die Rolle der Kunst bei der Bewältigung aktueller Herausforderungen zu stärken. Ihre Projekte haben oft kollaborative Strukturen, die auf der Gestaltung neuer Wissensformen basieren. Kuratierte Projekte: „Controlled Image“ (Mamuta Art Center Jerusalem 2010), “Dreams &Dramas.Law as Literature” (Ngbk Berlin 2017), “We,the People” (Central Slovakian Gallery 2018).

Khan´s Flesh

Khan´s Flesh

Kristina Savutsina, Belarus/Deutschland 2021, 57 Min. Min., OmeU
Voices

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Ala Savashevich, Polen 2020, 38 Min. Min., OmeU