Freier Eintritt
Das in Frankreich als Film-Jukebox erfundene Scopitone erfreute sich in den Pariser Cafés der 1960er Jahre großer Beliebtheit und präsentierte Chansons bekannter Stars der damaligen Zeit. Da das Farbfernsehen zunehmend den Alltag dominierte, verschwand das Scopitone nach und nach aus den Stadtzentren und wanderte in die Cafés der Maghreb-Diaspora ab. In den dafür produzierten Filmen wurden nun Lieder auf Arabisch und Kabylisch gesungen, die bedeutende Momente im Leben von Migrant*innen thematisierten, was das Scopitone nicht nur zu einem Unterhaltungsgerät, sondern zu einem beliebten Ausdrucksmittel für migrantische Communities machte. Inspiriert vom historischen Scopitone und entworfen vom Künstler Jan Kulka, ist das SİNEMATON eine hybride Karaoke-Film-Jukebox für analoge und digitale Formate, die im Foyer des SİNEMA TRANSTOPIA installiert wird. In diesem Sinne wird SİNEMATON das Foyer in einen geselligen Raum voller Gesang und Tanz verwandeln und das Publikum auf eine kollektive, audiovisuelle Reise mitnehmen. Das wechselnde, von eingeladenen Kurator*innen konzipierte Programm bietet vielfältige Einblicke in transnationale Formen von Film und Musik.
Für die erste Preview-Veranstaltung am 18. Juni um 18:00 Uhr haben die Künstler*innen und Kurator*innen folgendes Programm – eine Hommage an das Erbe des Scopitones – zusammengestellt:
Scopitone Arabes
Der Kuratorin, Forscherin und Scopitone-Expertin Hajer Ben Boubaker eröffnet den Abend mit einem Vortrag über die Bedeutung des Scopitone als kulturelles Ausdrucksmittel für die maghrebinische Diaspora. Sie stellt einige der arabischen und kabylischen Lieder vor, die wichtige Momente im Leben der Migrant*innen thematisieren und die das Scopitone einst spielte.