Gefolgt von einem Gespräch mit Agnessa Schmudke und Peaches
17 Jahre lang hat die Filmemacherin Marie Losier das Leben und das künstlerische Schaffen von Merrill Nisker dokumentiert - besser bekannt als Künstlerin, Musikerin und queere feministische Ikone Peaches. In Peaches Goes Bananas webt Losier mit ihrer typischen Mischung aus Witz, Intimität und kinetischer Energie, die sie mit ihrer treuen Bolex-Kamera eingefangen hat, einen kaleidoskopischen Bildteppich. Der Film pulsiert in einem Rhythmus, der Peaches widerspiegelt - eine sich ständig weiterentwickelnde queer-feministische Vorreiterin, die Sound, Performance und Identität durch Kostüme (z. B. vulvaförmige Kopfbedeckungen und metallene Bodysuits), rauschende Konzerte und avantgardistische Opern neu erfindet. Von ihren Anfängen, als sie Kinder im YMCA unterrichtete, bis hin zu ihrer elektrisierenden Bühnenpräsenz in ihren späten 50ern, fügt der Dokumentarfilm Momente voller Freude, Zusammenhalt und Introspektion zusammen. Peaches setzt sich mit dem Älterwerden, dem Verlust und den Wechseljahren auseinander, verliert aber nie den Anschluss an den Zeitgeist. (BH)
Agnessa Schmudke ist Kuratorin und Kunsthistorikerin und lebt in Berlin. Nach ihrem Studium baute sie Callie's mit auf - eine internationale Artist Residency und interdisziplinäre Plattform für Künstlerinnen und Künstler, die sich neben SİNEMA TRANSTOPIA befindet. Dort lernte sie 2022 Peaches kennen, als sie sich in der Residenz auf ihre Jubiläumstournee vorbereitete und Teile des Dokumentarfilms Teaches of Peaches filmte. Gemeinsam brachten sie Peaches' außergewöhnliches Kostümarchiv zu Callie's - eine Sammlung von über 20.000 Stücken, die Jahrzehnte bahnbrechender Performance-Arbeit dokumentiert.