Der aktuelle Film von Radu Jude, dessen Titel auf einer Maxime des polnischen Dichters Stanisław Jerzy Lec beruht, ist eine bittere, fragmentierte und oft bizarr komische Kritik an der Übernahme des Kapitalismus und des freien Marktes im heutigen Rumänien.
Der Film folgt Angela, einer gestressten und an Schlafmangel leidenden Produktionsassistentin eines multinationalen Filmunternehmens, wie sie hektisch durch Bukarest fährt und mit ihrem Smartphone gleichzeitig Menschen mit Behinderung für eine bevorstehende Rolle interviewt und Clips postet, in denen sie sich als der berüchtigte Social-Media-Frauenfeind Andrew Tate ausgibt.
Mit Ausschnitten aus dem Film Angela Moves On, der unter Ceaușescu im Jahr 1981 entstanden ist und in dem die Schauspielerin Dorina Lazar eine Taxifahrerin spielt, die eine Beziehung mit einem ihrer Fahrgäste beginnt, schafft Jude ein Kontinuum zwischen den beiden Protagonistinnen und zwischen zwei Momenten in der Geschichte Rumäniens. (BH)