In einem verarmten Pariser Vorort prallen zwei gegensätzliche Visionen für die Zukunft des Stadtteils aufeinander. Ein Wohnblock soll abgerissen werden und die Bewohnenden werden gezwungen, umzuziehen. Der Kinderarzt Pierre, der nach dem plötzlichen Tod seines Vorgängers von der regierenden Linkspartei zum Interimsbürgermeister ernannt wurde, stößt auf den Widerstand der Aktivistin Haby, die gegen die Sanierungspläne kämpft, die Migrant*innen und marginalisierte Gruppen verdrängen werden. Zwei Todesfälle sind der Auslöser für den Ausbruch von Unruhen in dem Viertel, das bereits an den Rand der Gesellschaft gedrängt worden war. Aufatmen kann man in einem kleinen Restaurant, das ein Gefühl von Gemeinschaft vermittelt und von der Unverwüstlichkeit der Bewohnenden angesichts von Not und Unmenschlichkeit zeugt. Mit Les Indésirables gelingt Ladj Ly eine weitere fesselnde Auseinandersetzung mit den aktuellen sozialen, politischen und rassistischen Spannungen in Frankreich. (BH)