In Kooperation mit dem Goethe Institut Angola
In den meisten afrikanischen Ländern ist das historische Gedächtnis ein drängendes Thema, das jedoch allzu oft nur in den Worten der „mächtigen“ Stimmen zum Ausdruck kommt. Für die Generation, die den Übergang in die Unabhängigkeit vollzogen hat, ist die Erinnerung unbestreitbar mit dem Kolonialismus verbunden. Aufgrund der oft politisierten Struktur des gesellschaftlichen Lebens in afrikanischen Ländern werden Geschichten über Menschen, Orte, Sprachen, Religion und soziokulturelle Bräuche häufig zum Schweigen gebracht. Dies hat zur Folge, dass diese Erinnerungen dauerhaft marginalisiert werden. Wenn jüngere Generationen von „unangenehmen“ Themen isoliert werden, entsteht eine Wissenslücke über die vielen Schichten, die die Geschichte unserer Länder ausmachen.
Marginalised Memories, ein Programm des Goethe-Instituts Angola, das mit dem 50. Jahrestag der Unabhängigkeit Angolas zusammenfällt, ist aus dem Bedürfnis heraus entstanden, die Geschichten derjenigen zu suchen und zu hören, die aus verschiedenen Gründen an den Rand gedrängt wurden. Das Programm zeigt fünf afrikanische FIlme, die von Menschen, Orten und Stimmen handeln, die selten zu hören sind. Von Angola bis Benin, von Kenia bis zum Südsudan und Südafrika werden marginalisierte Erinnerungen, Orte und Menschen vorgestellt.
Vor diesem Hintergrund laden wir das Publikum aus den Städten Luanda (Cine São Paulo), São Tomé (CACAU), Salvador (Casa de Angola na Bahia) und Berlin (SİNEMA TRANSTOPIA) ein, mit uns einen Teil der afrikanischen Erinnerungen zu teilen. (NS)