Einführung von Léa Morin
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Szenen aus dem Alltag und den verworrenen Schicksalen verschiedener Bewohner des Pariser Stadtteils Goutte d'Or, die mit Arbeitslosigkeit, Verachtung, Gleichgültigkeit, Rassismus, Arbeitsplatzunsicherheit und Entwurzelung zu kämpfen haben. Als Reaktion auf den rassistischen Mord an einem Jugendlichen in der Nachbarschaft wollte Ktari einen massenwirksamen Film machen, um den Kampf anzustacheln. Die Ausstrahlung des Films im französischen Fernsehen im Jahr 1977 provozierte viele Reaktionen (parteiische, aber vor allem rassistische). Der Film wurde 1976 auf dem Taschkent Film Festival gezeigt und gewann den Tanit d'Or beim Karthago Film Festival (JCC 1976), wurde aber später nur noch selten gezeigt. (LM)
Léa Morin ist Filmkuratorin und Filmforscherin, die sich der Bewahrung, Restaurierung und Verbreitung von Archiven eines Kinos im Kampf gegen autoritäre Erzählungen und Modelle (kolonial, staatlich, kapitalistisch, patriarchalisch) verschrieben hat. Sie ist in mehreren Kollektiven aktiv, u.a. den Bouanani Archives: A History of Cinema in Morocco (Rabat), Talitha, eine Vereinigung, die sich der Weiterverbreitung experimenteller Film- und Tonarchive widmet (Rennes) und dem Projekt Intilak (mit Maya Ouabadi und Touda Bouanani). Sie ist Mitglied der Forschungsabteilung der Elías Querejeta Zine Eskola (San Sebastian).