Gefolgt von einem Gespräch und einer Lesung mit Elona Beqiraj in Deutsch.
Exil, der neueste Film von Visar Morina, erzählt die Geschichte von Xhafer, einem kosovarischen Pharmaingenieur, der sich mit seiner deutschen Frau und seinen Kindern ein Leben in Deutschland aufgebaut hat. Obwohl er keine konkreten Beweise für das Gefühl hat, beginnt er sich am Arbeitsplatz zunehmend diskriminiert und schikaniert vorzukommen. Diese Unsicherheit entwickelt sich zunehmend zu einer Paranoia, in der Xhafer jede Geste und jedes Wort seiner Kolleg*innen als Angriff auf seine Identität als Ausländer interpretiert.
Morina lässt bewusst viele Fragen offen, um den schmalen Grat zwischen Alltagsrassismus und Xhafers Misstrauen zu erkunden und beleuchtet dabei den subtilen Rassismus einer liberalen Gesellschaft. Durch den Verzicht auf eine klare Auflösung wird das Publikum gezwungen, über die Komplexität von Identität und Entfremdung nachzudenken. (EB)
Elona Beqiraj lebt in Berlin und beschäftigt sich als Autorin und politische Pädagogin mit den Themen rechte Gewalt und Zugehörigkeit in Deutschland. Ihr 2019 erschienener Gedichtband und wir kamen jeden sommer setzt sich mit Erinnerung und Identität auseinander und ergänzt ihre Arbeit zur inklusiven Erinnerungskultur.