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Noites Alienigenas

Sérgio de Carvalho, Brasilien 2022, 90 Min., Portugiesisch mit englischen Untertitel

In Zusammenarbeit mit VOCES de Guatemala en Berlín, Coletivo Varadouro (Acre, Brasilien)

Im Anschluss an die Vorführung findet ein Gespräch mit einem Mitglied des Coletivo Varadouro statt, das von Claudia Pinzón moderiert wird.

Während der Veranstaltung werden Gelder für die Aktivitäten des Coletivo Varadouro gesammelt, z. B. für das jährliche Treffen und die Teilnahme von Vertreter*innen an der COP in Belém, Brasilien. Es werden Buttons des Colectivo Varadouro sowie Küchenutensilien aus dem Holz des Rohstoffreservats Chico Mendes zum Verkauf angeboten. Der gesamte Erlös geht an das Coletivo Varadouro.

Am Rande der Stadt Rio Branco, Acre, treffen die Leben dreier junger Menschen aufeinander. Jeder von ihnen ist von der städtischen Gewalt und den Konflikten zwischen kriminellen Gangs betroffen. Sérgio de Carvalho zeigt ein urbanes Amazonien, in dem die Traditionen der indigenen Völker, die sich vom Wald entfremdet haben, dem Zeitgeist trotzen. Schätzungen zufolge hat sich die Gewalt im Bundesstaat Acre in den letzten zehn Jahren verdreifacht, mit Folgen nicht nur für die städtische Bevölkerung, sondern auch für das Ökosystem und die Landbevölkerung. Noites Alienigenas zeigt uns einen anderen Teil des Amazonas, der in Europa, insbesondere in Deutschland, oft ignoriert wird, da das Amazonasgebiet oft als „unberührter Regenwald“ dargestellt wird. Die bevorstehende Weltklimakonferenz, die im November in Belem, Brasilien, stattfinden wird, wird dem Amazonasgebiet neue Aufmerksamkeit bescheren. Daher ist es von entscheidender Bedeutung, die Erzählungen über die Region zum jetzigen Zeitpunkt zu diversifizieren. Dieser Film ist außerdem eine Verbindung zwischen den ländlichen und städtischen Realitäten in Guatemala und Berlin, beides Orte, die in unterschiedlicher Weise eine Landflucht der Jugend erleben, bedingt durch Druck in Bezug auf Land, die Dominanz kapitalistischer Vorstellungen von einem guten Leben und einen Mangel an sozialen Dienstleistungen wie Bildung und Gesundheit. (CP)

VOCES de Guatemala en Berlín ist ein Kollektiv, das mit den politischen, ökologischen und feministischen Kämpfen in Guatemala in Verbindung steht und versucht, eine Brücke zwischen der lokalen indigenen und zivilen Gesellschaft in Guatemala und der Zivilgesellschaft in Deutschland zu schlagen.

Coletivo Varadouro ist ein Kollektiv junger Menschen aus den Reservas Extrativistas im brasilianischen Bundesstaat Acre am Amazonas, die dem Vermächtnis von Chico Mendes - einem 1988 ermordeten Kautschukzapfer und Gewerkschaftsführer der Landarbeiter - folgen und sich gegen die Ausbeutung des Regenwaldes und die Vertreibung der lokalen Communities wehren.

Claudia Pinzón ist Mitglied von Voces de Guatemala Berlin. Sie erforscht die Beteiligung von Jugendlichen an den sozio-ökologischen Bewegungen im brasilianischen Bundesstaat Acre im Amazonasgebiet.